
Wir fahren tapfer mit dem Rad von Leipzig nach Berlin. Durch Sachsen und Brandenburg. Es gibt viel Schönes zu sehen und viel Trauriges.






Und natürlich blühende Landschaften!




Als wir Wandervögel die blaue Blume gefunden haben, finden wir auch das Ende des Regenbogens.

Das Trostlose dieser Welt verschwindet. Und am Ende des Regenbogens steht das Haus am See.

Wir lassen uns hineinziehen in den zugewucherten Park und stehen bald vor einem echten Traumschloss.

Da kommt schon der Wächter des Schlosses (mit Ölkanne und Akkuschrauber). Er hat seinen Kafka nicht gelesen und weiß nicht, dass er uns abweisen muss. Er öffnet uns die Tür…


Das Schloss schläft seit dreißig Jahren.









Viele Stunden sind wir im Banne des Kastellans. Unglaubliches erzählt er in seiner unglaublichen Sprache. Über viele hundert Jahre spannt er den Bogen. Vom starken August bis zum magischen Investor, der hier alles bestimmt. Bis er uns endlich von dem Geist erzählt, der in diesen Mauern haust. Es ist ein Geist aus der Zeit des gottlosen Sozialismus. Es ist der Geist von Werner Lindemann, der vor sechzig Jahren, als sich das Haus „Kulturhaus“ nannte, der Herr des Schlosses war.






Und nur sein böser Sohn Till, ein berühmter Geisterbeschwörer, kann das Schloss von seinem Fluch befreien und es zu neuem Leben erwecken. Aber wo ist das Dornröschen, das er wach küssen könnte?

Dornröschen ist abgehauen. Wir sehen sie an der nächsten Bahnstation. Sie hat den bösen Till schon getroffen. Geküsst hat sie ihn dabei hoffentlich nicht…